Aus der Realtà Mapei Nr. 15 - 11.11.2020
Ein Fachbericht von Mathias Donauer
Das Schwimmen gehört nach dem Wandern und Velofahren zu den beliebtesten Sportarten der Schweizer. Dementsprechend gut ist die Schweiz auch mit Bädern ausgestattet. Rund 750 Frei- und Hallenbäder gibt es hierzulande. Die Stadt Zürich hat gar die weltweit grösste Bäderdichte. Viele dieser Badeanstalten sind mittlerweile in die Jahre gekommen und bedürfen einer Sanierung.
Um die Bäder nachhaltig zu sanieren, ist es wichtig, eine auf das Objekt abgestimmte Sanierungslösung zu erarbeiten. Mapei hat in den letzten Jahren zahlreiche Sanierungen in Schwimmbädern begleitet und stellt Ihnen vor, was es dabei zu beachten gilt.
Nach dem Entfernen der bestehenden Bekleidung müssen Klebemörtelrückstände und Altschichten restlos entfernt werden, um Verbundstörungen sicher auszuschliessen. In Becken, die vor 1990 erstellt wurden, kann Asbest (z. B. asbesthaltiger Plattenkleber oder Putz) verbaut sein. Dies muss vor dem Rückbau geprüft werden.
Anschliessend wird der Beton durch ein geeignetes Verfahren, z. B. Sandstrahlen oder Wasserhochdruckstrahlen, aufgeraut. In jedem Fall muss die Haftzugfestigkeit des Untergrunds überprüft werden. Der Untergrund muss ausreichend fest und rau sein. Das Aufrauen des Untergrunds ist unerlässlich, damit sich die nachfolgende Reprofilierung und Abdichtung sauber mit dem Untergrund verkrallen können.
Reprofilierungsarbeiten im Becken und im Bereich des Beckenkopfs sind sehr anspruchsvoll und müssen durch eine versierte und erfahrene Fachfirma ausgeführt werden. Die Massgenauigkeit des Untergrunds und die Wahl der bauchemischen Produkte sind ausschlaggebend für eine dauerhafte Instandsetzung. Für Reprofilierungsarbeiten eignen sich beispielsweise Mörtel der Planitop- und Mapegrout-Linie.
Bei Beckensanierungen werden oft neue Einbauteile eingesetzt. Die Dichtigkeit des Beckens kann nur durch eine Verbundabdichtung sichergestellt werden. Für die Wahl der Einbauteile und die Ausführung sind eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gewerken, der Planung und Bauleitung unerlässlich. Um einen dauerhaften und sicheren Abdichtungsanschluss an Durchdringungen und Einbauteile in druckwasserbeanspruchten Bereichen zu gewährleisten, müssen Einbauteile mit einem Klebe- oder Los-/Festflansch mit Flanschbreiten ≥ 50 mm verwendet werden.
Eine einwandfreie Abdichtung ist die Grundvoraussetzung für eine lange Lebensdauer des Schwimmbads. Für Abdichtungsarbeiten in Betonbecken, bei denen eine Bekleidung mit keramischen Belägen oder Naturstein vorgesehen ist, werden seit Jahrzehnten in der Regel Kunststoff-Zement-Mörtel-Kombinationen eingesetzt. Unsere flexible Abdichtungsmembrane Mapelastic hat sich dafür seit über 30 Jahren in Schwimmbecken auf der ganzen Welt bewährt. Entscheidend für die Funktionalität ist die Schichtstärke der Verbundabdichtung. Bei unseren Produkten beträgt die Mindesttrockenschichtstärke 2 mm.
Eine Reaktionsharzabdichtung empfehlen wir nur, wenn dies aufgrund der Wasserqualität erforderlich ist. In der Regel ist das nur bei Solebädern der Fall.
Ein besonderes Augenmerk muss bei der Abdichtung auf Anschlussbereiche / Durchdringungen und Bauwerksfugen gelegt werden. Um ein Optimum an Sicherheit zu gewährleisten, empfehlen wir TPE-Dichtbänder (Mapeband Flex Roll) in Verbindung mit einem Systemepoxidharzklebstoff (Adesilex PG4).
Abgedichtete Betonbecken müssen vor der Verlegung der keramischen Auskleidung auf ihre Wasserundurchlässigkeit hin überprüft werden. Dafür wird das Becken mindestens 14 Tage lang mit gechlortem Wasser gefüllt.
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