Bei der Mosaikkunst werden Mosaiksteine, die sogenannten Tesserae, zu Mustern zusammengefügt. Dabei handelt es sich um von Hand verarbeitete Fragmente aus Stein, Marmor, Glas, Keramik, Steinzeug oder Glaspaste. Mosaike gab es bereits in der griechisch-römischen Antike vor über 2000 Jahren. Die Griechen erschufen mit verschiedenfarbigen und -förmigen Kieseln Bildmotive auf dem Boden. Nach und nach gingen sie auch zu Steinen und Glas über. In Griechenland wurden die Mosaiksteine aus Kiesel, Marmor und Stein zum ersten Mal mit einem beidseitig spitzen Hammer, genannt Martellina, bearbeitet. Dadurch wurden immer komplexere Formen möglich. Die Römer liessen sich davon inspirieren und entwickelten die Technik noch weiter. Im römischen Reich waren Mosaike weit verbreitet. Die Römer intensivierten die Herstellung von Mosaikböden und erstellten die ersten Wandmosaike. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. erfüllten Mosaike nicht mehr nur eine praktische Funktion, sondern entwickelten sich zur Kunstform. Die byzantinischen Mosaike spielten eine grosse Rolle bei der Verbreitung dieser Kunst. Im byzantinischen Reich wurde zum ersten Mal Glaspaste verwendet und mit der Ausbreitung des Christentums gewannen Wandmosaike immer mehr an Bedeutung. Auch heute noch zieren zahlreiche byzantinische Mosaike christliche Kirchen, insbesondere in Ravenna (Italien), einer der Wiegen der byzantinischen Mosaikkunst.
Aus Ravenna stammt auch die diplomierte Mosaizistin Adriana Cavallaro, die uns in ihrem Atelier in Lausanne willkommen heisst – einem inspirierenden Ort voller Geschichte und spürbarer Begeisterung. Die immerzu strahlende Adriana zeigt uns Fotos berühmter Mosaike in Ravenna, die dank einer bewährten und auch heute noch eingesetzten Technik noch gut erhalten sind. «Die Technik hat sich nicht verändert. Heute findet man allerdings nicht unbedingt mehr die gleichen Steine und Materialien wie damals. Bestimmte Kalkarten gibt es heute zum Beispiel nicht mehr.» Anschliessend zeigt sie uns einige ihrer Werke: Reproduktionen römischer Mosaike, eigene Kreationen aus zum Teil recycelten Materialien wie Tellern, Tassen oder Gläsern, einen renovierungsbedürftigen Tisch, Mini-Mosaike ihrer Schüler, laufende Aufträge und «Testkreationen», die sie mit verschiedenen Mapei-Produkten geklebt hat, um das je nach Anwendung beste Produkt auszuwählen. Bei einem Besuch in Adrianas Atelier taucht man in die Vergangenheit ein und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
In ihrem Atelier schneidet, bearbeitet und klebt Adriana sorgfältig verschiedenste Materialien – von Marmor über Feinsteinzeug, Glaspaste und Keramik bis zu Recyclingobjekten – und vergisst dabei vollkommen die Zeit.
Für Adriana ist das mehr als nur Arbeit. Es ist eine Leidenschaft, in der sie voll und ganz aufgeht. Adriana mag alles an ihrer Arbeit: Mischungen erstellen, testen, Mörtel vorbereiten, den Stein berühren, die verschiedenen Mapei-Produkte testen, um alle Möglichkeiten auszureizen und das beste Produkt für das jeweilige Projekt zu finden. Ganz besonders schätzt sie, dass jede Kreation viel Zeit in Anspruch nimmt. «Man muss sich Zeit nehmen und darf nicht in Eile sein. Die Mosaikkunst steht im völligen Gegensatz zu unserer schnelllebigen Gesellschaft. Das hat fast schon eine therapeutische Wirkung.»
Adriana schwört schon immer auf Mapei. Schon als Studentin an der Mosaikschule in Ravenna hat sie mit Mapei-Produkten gearbeitet. Dort wird eine spezielle Anwendung der Mapei-Produkte unterrichtet und die Studierenden lernen den Umgang damit. Daher arbeitet Adriana auch hier in der Schweiz weiterhin mit Mapei-Produkten.
Das Setzen der Mosaiksteine beruht auf zwei Techniken.
Indirekte Setzmethode: Dabei wird eine Kalkschicht auf eine provisorische Setzunterlage aufgetragen, auf welche das Motiv aufgezeichnet wird. Anschliessend werden die Mosaiksteinchen in den nassen Kalk eingelegt. Sobald alle Steine an ihrem Platz sind, wird eine Gazeschicht mit weissem Vinavil-Kleber aufgeklebt, um das Mosaik zusammenzuhalten. Dann wird das Mosaik umgedreht, die Mosaiksteine werden gereinigt, um den Kalk zu entfernen, und die Hohlräume werden mit Sand gefüllt. Anschliessend wird eine Mörtelschicht aufgetragen, z. B. Adesilex P9 oder Kerabond T + Isolastic, Ultralite oder Ultrabond Eco PU 2K, je nach Untergrund. Nun lässt man den Mörtel trocknen. Zu guter Letzt dreht man das Mosaik um, entfernt die Gaze mit warmem Wasser sowie die Kleber- und Sandrückstände. Bei Bedarf wird noch mit Ultracolor Plus verfugt.
Direkte Setzmethode: Das ist die einfachste und schnellste Technik. Man bereitet den Untergrund vor, reinigt ihn und trägt eine Mörtelschicht auf (z. B. Keraflex oder Ultralite, einen Leichtklebemörtel, der den Untergrund, der bereits das Gewicht der zahlreichen Mosaiksteine trägt, nicht zu sehr beschwert). Anschliessend werden die Mosaiksteine gesetzt und mit Ultracolor Plus verfugt, einem in vielen Farben erhältlichen Fugenmörtel, den Adriana liebt.
Adriana widmet jeder ihrer Arbeiten so viel Zeit, weil sie viel Wert auf Qualität legt und möchte, dass ihre Arbeiten wie die Mosaike der Antike auch noch in 2000 Jahren Bestand haben. Mit ihrem Talent und den entsprechenden Mapei-Produkten wird ihr das zweifelsohne gelingen.