Aus der Realtà Mapei Nr. 22 - 15.05.2024
Die ersten Phasen konzentrierten sich auf die Sanierung der Dächer mit Überprüfung und allfälliger Verstärkung des Dachstuhls, eine spektakuläre Baustelle in etwa 25 m Höhe. Die engen steinigen oder holzigen Wendeltreppen machten es unmöglich, die sperrigen und schweren Materialien nach oben zu transportieren und durch die engen Öffnungen zu hieven. Sie mussten daher per Helikopter auf eine im Freien errichtete Plattform geliefert werden.
Nachdem das Dach saniert worden war, wurden die Regenwassereinbrüche in den Wänden und die aufsteigende Feuchtigkeit behandelt. Das Gestein, auf dem das Gebäude errichtet wurde, besteht aus Quarzit, einem sehr starken und langlebigen Stein, in das keine künstlichen Abflüsse gegraben werden konnten, die einen systematischen Wasserabfluss ermöglichen würden. Hier hätten die heutigen Baumethoden nicht den gewünschten Erfolg erzielt, und das Wasser wurde in die natürlichen Gesteinsadern geleitet.
von den Zugstangen aufgenommenen Spannungen war von entscheidender Bedeutung. Einige, die bereits seit der Restauration von 1898 im Kirchenschiff vorhanden waren, wurden nachgespannt. Andere 30 m lange Zugstäbe wurden Stück für Stück hinzugefügt. Auch Risse konnten mit speziellen Materialien geschlossen werden. Die Priorität war klar: Die Stabilität der Basilika, die sich in der Nähe einer erdbebengefährdeten Zone (auf der Afrikanischen tektonischen Platte) befindet, musste gewährleistet werden.
«Die ersten von den Ingenieuren vorgelegten Vorschläge für die Verstärkungen gingen viel zu weit. Der Erdbebenschutz erforderte gründliche Studien, um Verbesserungen zu definieren, ohne zu stark in die historische Substanz einzugreifen. (...) Die Arbeiten umfassen derzeit (...) eine Stabilisierung des Glockenturms mit Hilfe eines Metallrahmens mit Andreaskreuz und Verankerungen. Mit diesen Massnahmen wird die Stabilität der Basilika stark verbessert (auch wenn sie die von den Normen geforderten Werte nicht vollständig erreicht), wobei die Arbeiten weitgehend reversibel sind und nur einen geringen Einfluss auf die historische Substanz haben.» Auszug aus dem offiziellen Bericht Nr. 43 von B. Furrer, «Château et Basilique de la Valère – Sion» (Burg und Basilika von Valeria – Sitten).
Mapei war bei den Verstärkungsarbeiten beteiligt. In den Forschungs- und Entwicklungslabors des Mutterkonzerns in Mailand wurden mit speziellen Simulationen Tests zum Erdbebenwiderstand durchgeführt. Der Zustand der bestehenden Struktur zeigte Schwachstellen unterschiedlicher Art auf. Insbesondere musste die Kohäsion mit dem Mauerwerk im Bereich der Wände (vertikale Elemente) und der Gewölbekonstruktionen sichergestellt werden. Mapei schlug für jeden Bereich geeignete Lösungen vor und verstärkte vor allem das ca. 16 m hohe Gewölbe. Die Tragkonstruktionen wiesen unerwartete, unregelmässige Dicken auf, was eine Herausforderung war. Mape-Wrap Fiocco, ein leichtes und zugfestes Band aus hochfesten unidirektionalen Glas- oder Kohlefasern, wurde in das Gewölbe eingeführt und mit dem chemischen Ankermörtel Mapefix EP zusammen mit Mapegrid B, einem alkalibeständigen Basaltfasergewebe mit niedrigem Elastizitätsmodul, angebracht.
Diese Verbindungselemente verhindern, dass die Mauerwerke von dem Gewölbe abrutschen, und fördern die Homogenität des Tragsystems. Der vorgemischte, faserverstärkte Mörtel Planitop HDM Restauro auf Basis von natürlichem hydraulischem Kalk (NHL) und Eco-Puzzolan mit niedrigem Elastizitätsmodul wurde aufgetragen, dann das Gewebe eingearbeitet und an den vorhandenen Untergrund angepasst. Die Glättung erfolgte mit den zementfreien Mörteln auf Basis von NHL und Eco-Puzzolan der Mape-Antique-Linie.