Autor
Dani Graber
Bereichsleiter Parkett & Resiliente

Natürlicher Boden aus echtem Parkett hält vermehrt Einzug in Badezimmer. Die Gründe dafür sind sehr gut nachvollziehbar. Holz sorgt für ein wohliges, warmes Gefühl. Um in Feuchträumen lange Freude am Parkett zu haben, gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten.

Ein Fachbericht von Dani Graber

1. Das geeignete Parkett auswählen

Alle Holzarten mit geringen Schwind- und Quelleigenschaften und alle dunklen Hölzer wie Räuchereiche, Merbau, Nussbaum, Eiche oder stark ölhaltige Hölzer wie Teak sind vorzuziehen. Idealerweise wird ein hochwertiges Zweischicht- oder Massivparkett verklebt. Dafür sollte nur vom Parkett-Hersteller speziell empfohlenes Parkett eingesetzt werden. Für reine Nassbereiche mit stehender Feuchtigkeit wie den Duschboden ist Parkett nicht geeignet. 

2. Das Parkett richtig schützen

Im Trend liegen oxidativ geölte Oberflächen, die durch einfache und regelmässige Nachbehandlung in gutem Zustand gehalten werden können, das Holz ausreichend schützen und die schöne Ästhetik langfristig bewahren. Von versiegelten Oberflächen ist eher abzuraten, da es zu Beschädigungen in der Lackschicht kommen kann. Diese können von Wasser unterwandert werden.

3. Konsequent abdichten

Feuchtigkeitsempfindliche Untergründe wie Holz- und Gipswerkstoffe und Calciumsulfatestriche quellen bei Feuchtigkeitsaufnahme auf, faulen und können zu Geruchsemissionen führen. Sie müssen unbedingt mit einer Verbundabdichtung auf Reaktionsharzbasis inklusive aller Dichtbänder bei einer Mindestschichtstärke von 1 mm abgedichtet werden. Bei einem Massiv-Parkettboden muss die Oberflächenhaftzugfestigkeit des Untergrunds mindestens 1,5 N/mm2 betragen. Auf feuchtigkeitsunempfindlichen Untergründen muss gemäss SIA 271/1 und SVP-Merkblatt «Verbundabdichtungen unter Keramik und Natursteinbelägen im Innenbereich» nur im Spritzwasserbereich vor bodengleichen Duschen mit Bodenablauf abgedichtet werden. Um das Risiko von eindringender Feuchtigkeit zu mindern, empfehlen wir aber, die gesamte Bodenfläche inklusive aller Dichtbänder abzudichten. Silikonfugen sind nicht dauerhaft dicht. Sie gelten als Wartungsfugen und ersetzen keine Flächenabdichtung mit Dichtbändern.

4. Den passenden Klebstoff verwenden

Grundsätzlich wird ein wasserbeständiger Parkettklebstoff eingesetzt, der auf die Parkettart und Formatgrösse abgestimmt ist. Bewährt haben sich SMP- und Reaktionsharzklebstoffe, da sie feuchtigkeitsunempfindlich sind. Dabei ist eine ausreichende Klebstoffbenetzung des Parketts sicherzustellen.

5. Das Parkett pflegen

Ob beim überschwänglichen Baden mit den Kindern in der Wanne oder beim Gang aus der Dusche: Dass der Boden dabei feucht wird oder sich Wasserlachen bilden, ist nicht schlimm, solange das Wasser rasch entfernt wird. Ein Tipp: Solange die Wassertropfen gespannt auf der Oberfläche bleiben, ist keine Nachölung erforderlich. Durch regelmässige Ölpflege werden auch Kratzer, Gebrauchsspuren oder Verletzungen im Holz wieder geschützt.

Die Luftfeuchtigkeit im Bad entspricht die meiste Zeit der in einem normalen Wohnraum, solange regelmässig gelüftet wird. Durch Duschen oder Baden wird die Luft zwar kurzfristig feuchter, doch das schadet dem Boden nicht.

Wie Mapei Sie unterstützt

Möchten Sie Parkett in Ihrem Badezimmer verlegen? Kontaktieren Sie uns.

Weitere Informationen: www.mapei.ch | info@mapei.ch | +41 26 915 90 00

Drei Fragen an Mark Teutsch

Die ISP (Interessengemeinschaft Schweizer Parkettmarkt) beschäftigt sich mit voller Hingabe mit allem rund um Holz und Parkett. Wir haben mit Mark Teutsch, dem Geschäftsleiter der ISP, gesprochen.

 

Parkett im Badezimmer – ist das eine gute Idee?

Grundsätzlich spricht nichts gegen Parkett im Feuchtbereich. Ich selbst habe seit über vier Jahren eine freistehende Badewanne mit einer Dusche im Badezimmer und wenn mal die Kinder baden, dann bleibt nicht mehr viel trocken. Elementar ist das Wasser nach dem Badespass wieder aufzuwischen. Von Zeit zu Zeit ist eine Nachölung oder Pflege des Bodens nötig, damit er seine Schönheit nicht verliert. Wichtig ist aber sicher, dass ein geeignetes Parkett zum Einsatz gelangt.

Worauf haben Sie speziell geachtet?

In meinem Badezimmer habe ich alle Fugen des Parketts im Schiffsbodendesign mit einem Dichtstoff zusätzlich vor eindringendem Wasser geschützt, was aber nicht zwingend notwendig ist.

Eher kritisch zu betrachten in Badezimmern sind Höhenanspachtelungen zu Duschtassen, da das Oberflächenwasser unkontrolliert abfliessen und eventuell in angrenzende Räume gedrückt werden könnte.

Gibt es bei Parkett in Feuchträumen häufiger Reklamationen?

Zurzeit sind mir kaum Schadenfälle mit Parkett in Feuchträumen bekannt, dies könnte aber auch daran liegen, dass diese Ausführungen mehrheitlich nicht in Mietobjekten, sondern primär im Wohneigentum ausgeführt wurden und dort mehr auf die Pflege und Nachbehandlung geachtet wird.

Autor
Dani Graber
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