Gefängnis Les Îles
Heute nehmen wir Sie mit in eine Welt, aus der nur wenig nach aussen dringt – den Strafvollzug. Das 1998 komplett aus Beton und Stahl errichtete Gefängnis Les Îles in Sitten wurde kürzlich vergrössert und der Erweiterungsbau nach dreijähriger Bauzeit im Juni 2024 in Betrieb genommen. Mapei konnte dank ihrer vielfältigen Systeme und Produkte den zahlreichen Anforderungen dieses Projekts gerecht werden. Wir haben die Erlaubnis, Ihnen einen Blick hinter Schloss und Riegel zu gewähren.
Das Gefängnis besteht aus acht Flügeln und umfasst 121 Plätze. Es wurde durch einen Neubau aus Beton mit drei Stockwerken (eines davon unterirdisch) erweitert, dessen graue Wände vereinzelt mit bunten Motiven nach dem Thema «Wir sind alle Flechten» verziert wurden. Diese Erweiterung sollte den Stil des bestehenden Gebäudes aufgreifen und gleichzeitig den neuen Brandschutznormen und Umweltauflagen entsprechen. Sie umfasst 30 Zellen für 32 Insassen (22 Plätze für die Administrativhaft und 10 Plätze für den Strafvollzug), Räumlichkeiten für den medizinischen Dienst der gesamten Anstalt sowie eine Sporthalle, Werkstätten und Mehrzweckräume. Der Bauherr hatte dafür folgende Anforderungen definiert: Die Bodenbeschichtungs- und Keramiksysteme sollten auf grossen Flächen (850 m²/Etage) leicht aufzutragen, abriebfest und auch bei mittlerem Fussgängerverkehr beständig sein. Ausserdem sollten sie für Fussbodenheizungen geeignet, pflegeleicht und gegebenenfalls auch einfach instandsetzbar sein.
Die Herausforderungen des Projekts waren sehr vielfältig: Zum einen mussten die Sicherheit und der Zugang der Arbeiter zur Baustelle gewährleistet werden, während das bestehende Gebäude, das an die Erweiterung angrenzt, in Betrieb blieb. Zum anderen mussten die einzelnen Arbeitsschritte sehr sorgfältig organisiert werden, damit die verschiedenen Gewerke parallel arbeiten konnten. Die Lösung bestand darin, systematisch in kleinen Teams in begrenzten Bereichen zu arbeiten, um sich nicht gegenseitig zu behindern. Die vorgefertigten Möbelteile aus Beton wurden angeliefert und verankert. Alle technischen Arbeiten wurden vor den Mauererarbeiten durchgeführt. Schnell trocknende Produkte boten dabei einen klaren Vorteil, da so Zeit gespart wurde und die verschiedenen Arbeitsschritte schneller hintereinander erfolgen konnten.
Nach einer umfassenden Beratungsphase ab der Ausschreibung und durch die Erfahrung, die Mapei in das Projekt einbringen konnte – eine andere europäische Mapei-Filiale hatte bereits an einem Gefängnisprojekt mitgewirkt –, war die Zusammenarbeit mit Mapei ein logischer Schritt. Mapei lieferte zahlreiche Produkte, die in verschiedenen Bauphasen benötigt wurden. Die Estriche wurden auf 2100 m² mit einem unserer Top-Produkte hergestellt, dem hydraulischen Bindemittel zur Herstellung von schnell trocknenden Estrichen Topcem. Bei einer Temperatur von +23°C sind die Estriche bereits nach 12 Stunden begehbar. Nachdem der vorgeschriebene Feuchtigkeitsgehalt erreicht war, konnte mit den Verlegearbeiten begonnen werden, und die Ausbauunternehmen konnten ihre jeweiligen Arbeiten fortsetzen.
Um mit dem einheitlichen Grau des Betons zu brechen, wurden im Boden farbige Harze verarbeitet: ein leuchtendes Gelb RAL 1005 für die Zellen und die verschiedenen Aufenthaltsräume und ein Grün RAL 6021 für die Korridore und Treppen. Die Wahl fiel auf das Bodenbeschichtungssystem Mapefloor Comfort System AR. Es ist einfach zu verarbeiten, hat einen niedrigen VOC-Gehalt, reduziert den Lärmpegel, ist UV-beständig und bietet einen hohen Gehkomfort. Zunächst wurde der Betonuntergrund mit der gefüllten Grundierung Primer SN behandelt. Zur Verbesserung des Haftverbundes von Harzbelägen wurde der Grundierung der Quarzsand Quarzo 0,5 zugesetzt. Anschliessend wurde Mapefloor PU 460 gleichmässig in einer durchschnittlichen Schichtdicke von 2,5 mm auf den Untergrund gegossen. Nach 48 Stunden wurde der Boden mit der zweikomponentigen Polyurethanversiegelung Mapefloor Finish 59 W beschichtet, das den Verschleiss- und Kratzwiderstand verbessert. Als wässrige Dispersion ist dieses Produkt gut im Innenbereich einsetzbar.
Für das Untergeschoss wurde eine andere Epoxidbeschichtung gewählt und zwar Mapecoat I 62 W. Da diese staubfrei und ölabweisend ist, eignet sie sich hervorragend für technische Räume.
In den Sanitärbereichen wurden sowohl auf den Böden als auch an den Wänden Platten verlegt. Die begehbaren Duschen wurden mit Standardsystemen abgedichtet. Um die Abflussgitter herum wurden Kapillarsperren auf dem mit Primer SN & Quarzo 0,5 grundierten Boden eingebaut. Die Dichtbänder wurden mit dem Epoxidharzklebstoff Adesilex PG4 verklebt. Anschliessend wurde die flexible Dichtungsschlämme Mapelastic Zero zusammen mit dem alkalibeständigen Glasfasergittergewebe Mapenet 150 zur Armierung der Abdichtungen und der Bänder Mapeband Grey und Mapeguard PC aufgetragen. Die 10 x 10 cm grossen Platten wurden mit Ultralite S1 Flex, einem Klebemörtel ohne vertikales Verrutschen, verklebt. Die Flächen waren bereits nach 24 Stunden begehbar. Verfugt wurde mit Kerapoxy Easy Design in Grau, einem Epoxidharzfugenmörtel, der dank BioBlock®-Technologie für hygienische Oberflächen sorgt. Zur Reinigung der mit Expoxidharz verfugten Oberflächen verwendeten die Plattenleger UltraCare Kerapoxy Cleaner. Zum Schluss wurde Mapesil AC aufgetragen, ein schimmelhemmender, acetatvernetzender Silikondichtstoff mit einer Trocknungszeit von 10 Minuten.
Das 1998 komplett aus Beton und Stahl errichtete Gefängnis Les Îles in Sitten wurde kürzlich vergrössert und der Erweiterungsbau nach dreijähriger Bauzeit im Juni 2024 in Betrieb genommen. Mapei konnte dank ihrer vielfältigen Systeme und Produkte den zahlreichen Anforderungen dieses Projekts gerecht werden. Wir haben die Erlaubnis, Ihnen einen Blick hinter Schloss und Riegel zu gewähren.