Spielbericht von Dieter Demmelmair, Samstag 03.08.2024
Flügel soll es verleihen, das Getränk, welches unseren Auftaktgegner zum oftmaligen Meister machte. Flügel verliehen haben uns die mit Top-Talenten gespickten Salzburger unter Neo-Trainer Pep Lijnders aber beim großen Comeback in der Bundesliga nicht. Denn: Die brauchen wir nicht. Wir haben sie schon.
Richtig fette Flügel sind das. Wir haben sie selbst gebaut und in den letzten Jahren stets verbessert. Sie sorgen dafür, dass wir unsere ganz eigenen Höhenflüge genießen können. Sie können nämlich richtig viel, unsere – mindestens – stählernen Flügel.
Funken sprühen lassen, zum Beispiel. Die Funken der
Begeisterung über das Comeback nach 17 Jahren sprangen gestern von der
Kurve ausgehend so intensiv auf die Längsseiten über, dass es einem
wahren Feuerwerk glich. Mitzuerleben, wie ein ganzes Stadion unsere
Roten anfeuert, war ein permanenter Gänsehautmoment. Wir zitieren
Bullen-Coach Lijnders: „Diesen GAK-Fans möchte ich meinen Respekt
aussprechen!“
Und wir starten unseren eigentlichen Matchbericht auch mit unseren großartigen Fans: In der 6. Minute stand es 2:0 für Salzburg. In den Sekunden nach dem Tor wurde es, wie nach dem 0:1, vielleicht um ein halbes Dezibel leiser in Liebenau – für wenige Sekunden. Um dann noch lauter zu werden. So geht Fanliebe – das war überragend! DANKE!
Zweimal kamen die Salzburger in den ersten sechs Minuten über links in unseren Strafraum, beim ersten Mal (4.) traf Benny Rosenberger unglücklich ins eigene Tor, in Minute 6 tankte sich Dorgeles Nene durch und lupfte den Ball sehenswert über Jakob Meierhofer. Ein tolles Tor – und vermeintlich der Startschuss zu einem Schützenfest.
Aber da sind ja noch unsere Flügel. In denen steckt auch ganz viel Mentalität. Und darum spielten unsere Roten auch nach dem frühen Bullen-Doppelpack so, als stünde es noch 0:0. Und das wurde belohnt. Wir wurden belohnt. Von Michael Lang, der in Minute 10 ein Tor schoss, welches SKY-Experte Alfred Tatar bei der Halbzeitanalyse bereits zum „Tor des Jahres“ kürte. Der sehr aktive Neo-Stürmer Romeo Vucic, der statt dem verletzten Daniel Maderner in der Startelf stand, passte auf den am rechten Strafraumeck lauernden Lang und der schlenzte den Ball mit dem Außenrist ins Tor. Weltklasse! Tatar lobte nach dem Match übrigens auch die „taktische Meisterleistung“ des GAK.
Und nur acht Minuten später war Liebenau endgültig ein Tollhaus, als Vucic einen blitzschnellen Angriff nach Lichtenberger-Pass eiskalt abschloss. Was für ein Comeback beim Comeback!
Danach ging es weiter flott hin und her, die Salzburger waren zwar einem Tor immer etwas näher, aber unsere Roten hielten mit Mega-Einsatz dagegen. Und hatten viel Pech, als nach VAR-Überprüfung ausgerechnet unmittelbar vor dem Pausenpfiff ein Handelfmeter für Salzburg gegeben wurde, den Karim Konate verwandelte.
In Halbzeit zwei ging es aufregend weiter. Wir hatten Glück bei einigen Chancen der Salzburger, etwa einem Stangenschuss von Adam Daghin (57.). Aber auch Pech bei einer strittigen Situation, als Neuzugang Dominik Frieser im Strafraum zu Fall kam. Und dann war da noch ein – zu Recht – aberkanntes Tor von Marco Perchtold. Das wäre das 3:3 gewesen. So ging es 2:3 aus.
Und dennoch fühlt sich diese Niederlage nicht
unbedingt schlecht an. Im Gegenteil. Wenn wir all unsere Flügel
weiterhin so weit ausbreiten und effizient nutzen, dann können wir sehr
hoch fliegen in diesem Jahr.